Warum die ersten Tage so wichtig sind
Die ersten Tage am neuen Arbeitsplatz sind für jeden Mitarbeiter entscheidend. Das gilt besonders für Azubis, die oft frisch aus der Schule kommen und sich in einem neuen Umfeld zurechtfinden müssen. Besonders bei neuen Azubis aus dem Ausland, die nicht nur sprachliche, sondern auch kulturelle Herausforderungen zu bewältigen haben, kommt dem interkulturellen Onboarding eine besondere Bedeutung zu.
In diesem Blogartikel erfährst du, warum diese ersten Tage besonders wichtig sind, welche Rolle dabei das Verständnis für die besondere Situation der ausländischen Azubis spielt und wie du im Hotel und in der Gastronomie ein erfolgreiches Onboarding gestalten kannst.
Besondere Herausforderungen bei ausländischen Azubis
Für Azubis aus dem Ausland sind diese ersten Tage noch bedeutender: Sie sind oft zum ersten Mal in einem fremden Land, sprechen die Sprache noch nicht richtig, kennen die lokale Arbeitskultur nicht und ihr soziales Netzwerk ist tausende Kilometer entfernt. Aus diesen Gründen tragen wir als Arbeitgeber im Gastgewerbe eine besondere Verantwortung für unsere neuen Azubis und ihre gelungene Integration.
So gelingt das Onboarding von ausländischen Azubis
Damit das Onboarding von ausländischen Azubis im Hotel oder Restaurant erfolgreich verläuft, solltest du einige Maßnahmen ergreifen. Es geht nicht nur darum, die fachliche Seite der Ausbildung zu begleiten, sondern auch ein offenes Ohr für die persönlichen Belange der Azubis zu haben. So können Probleme frühzeitig erkannt und angegangen werden, bevor sie zu größeren Konflikten und im schlimmsten Fall zur Kündigung führen.
Zeit und Geduld sind entscheidend
Nimm dir ausreichend Zeit für die Einarbeitung und zeige Geduld. Sei dir bewusst darüber, dass der Start für internationale Azubis besonders herausfordernd ist. Überfrachte die neuen Mitarbeiter nicht mit Informationen und stelle sicher, dass sie die wesentlichen Abläufe und Strukturen im Betrieb nach und nach verinnerlichen. Gebe den jungen Menschen den Raum, sich in ihrem neuen Umfeld zu akklimatisieren.
Persönlicher Rundgang und Vorstellung im Team
Ein persönlicher Rundgang durch das Unternehmen und die Vorstellung bei den Kollegen sind wichtige Schritte, um die neuen Azubis willkommen zu heißen. Achte darauf, die Namen korrekt auszusprechen, auch wenn sie für dich ungewohnt klingen. Ein respektvoller Umgang mit der Herkunft und Identität der Azubis stärkt deren Selbstbewusstsein und erleichtert die Integration.
Einen Ansprechpartner zur Seite stellen
Besonders in den ersten Tagen ist es wichtig, den neuen Azubis einen festen Ansprechpartner zur Seite zu stellen. Dieser sollte auf Augenhöhe agieren und als Vertrauensperson für Fragen und Probleme zur Verfügung stehen. Ein formelles Patensystem ist toll, aber nicht immer einfach umsetzbar. Wichtig ist ein Mentor, der regelmäßig den Kontakt hält, bei Bedarf Hilfestellung bietet und den Azubis Sicherheit geben kann.
Regelmäßige Gespräche und Feedback
Bleib dran! Führe regelmäßig Gespräche mit den neuen Azubis und hole dir Feedback ein. Erkläre wichtige Punkte mehrmals und frage gezielt nach, ob alles verstanden wurde. Ein einfaches „Ja“ sollte nicht als Bestätigung für vollständiges Verständnis gewertet werden. Vielmehr sollte nachgefragt und gegebenenfalls erneut erklärt werden.
Unterstützung bei Heimweh und Stress
Es ist wichtig, ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste der Azubis zu haben. Der Umzug in ein neues Land, die Anpassung an eine fremde Kultur und das Fehlen eines sozialen Netzwerks können großen Stress verursachen. Als Arbeitgeber kannst du hier aktiv unterstützen, indem du beispielsweise regelmäßige Gespräche anbietest, in denen die Azubis über ihre Sorgen und Ängste sprechen können.
Neben den regelmäßigen Gesprächen kann auch die Vermittlung von externen Beratungsangeboten oder die Organisation von Freizeitaktivitäten helfen, Stress abzubauen und den Einstieg zu erleichtern.
Flexible Vorbereitung auf unterschiedliche Starttermine
Bei der Einarbeitung internationaler Azubis solltest du damit rechnen, dass sie nicht immer exakt zum offiziellen Ausbildungsstart eintreffen. Das liegt häufig an Verzögerungen bei der Visumvergabe oder der Verfügbarkeit von Flügen aus ihrem Heimatland. Um dennoch einen reibungslosen Start zu gewährleisten, ist es wichtig, flexible Onboarding-Pläne zu entwickeln.
Falls Azubis früher ankommen, ist es sinnvoll, sie schon vorab in das Unternehmen einzuführen und gegebenenfalls kleinere Aufgaben zu übergeben. Bei späterer Ankunft ist es wichtig, dass sie den Anschluss nicht verlieren und gegebenenfalls durch eine intensivere Einarbeitung aufgefangen werden. So kannst du sicherstellen, dass die neuen Azubis, unabhängig von ihrem genauen Ankunftsdatum, gut vorbereitet in ihre Ausbildung starten.
Fazit: Vom Kulturschock zur Integration
Die Einarbeitung ausländischer Azubis im Gastgewerbe erfordert besondere Aufmerksamkeit und Vorbereitung. Mit einem gut strukturierten Onboarding-Prozess, der Zeit, Geduld und kulturelle Sensibilität einschließt, kannst du sicherstellen, dass die neuen Teammitglieder nicht nur fachlich, sondern auch sozial erfolgreich integriert werden. So schaffst du eine Arbeitsumgebung, in der sich alle Azubis wohlfühlen und langfristig motiviert ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
Indem du die besonderen Bedürfnisse deiner Nachwuchstalente berücksichtigst und dich auf flexible Starttermine, sprachliche Hürden, mentale Gesundheit und ein interkulturelles Verständnis einstellst, legst du den Grundstein für eine erfolgreiche Ausbildung und stärkst gleichzeitig die interkulturelle Kompetenz deines Unternehmens.
Du erwartest in den kommenden Tagen oder Wochen neue Azubis in deinem Team? Wenn du weitere Tipps und Ratschläge zur Einarbeitung deiner neuen Azubis aus dem Ausland benötigst, melde dich bei mir – ich unterstütze dich dabei.
Die im Blogbeitrag gewählte männliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Auf eine Mehrfachbezeichnung wird in der Regel zugunsten einer besseren Lesbarkeit verzichtet.